Statut des Strukturierten Promotionsprogramms
Strukturiertes Promotionsprogramm des
Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
I. Allgemeines
I.1 Profil des Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft
Das Institut ist ein Zusammenschluss der Fächer Germanistik, Skandinavistik, Komparatistik und Kulturanthropologie/Volkskunde. In diesem Verbund bleiben einerseits historisch gewachsene Fachtraditionen und -identitäten gewahrt, andererseits wird hier die Möglichkeit geboten, fachübergreifenden Gegenstandsbereichen, Themen, Fragestellungen und Methoden in vernetzten Zugriffsweisen nachzugehen und in Forschung und Lehre neu zu perspektivieren. Ein Fokus liegt auf Sprache, Literatur, Medien und Kulturen des deutschen und skandinavischen Raums; in komparativer Perspektive werden außerdem europäische bis globale Problemstellungen erforscht.
Im Einzelnen profiliert sich das Institut als
- diachrone und synchrone Linguistik des Deutschen
- auf die Sprache, Literatur und Kultur des deutschen Mittelalters bezogene Mediävistik
- neuere deutsche Literaturwissenschaft
- auf die Sprache, Literatur und Kultur des skandinavischen Raumes bezogene Skandinavistik
- allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft
- auf ästhetische Kommunikation bezogene Medienwissenschaft
- vergleichende Kulturwissenschaft (mit Schwerpunkten ‚Transferprozesse in Europa’ und ‚Kultureller Wandel’).
I.2 Studiengänge
Am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft sind
(a) die Studiengänge angesiedelt:
- B.A. Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft
- M.A. Germanistik
- M.A. Skandinavistik
- M.A. Komparatistik
(b) Außerdem ist das Institut an binationalen Studiengängen beteiligt:
- Deutsch-Französische Studien (B.A., M.A.)
- Deutsch-italienische Studien (B.A., M.A.)
- Deutsch-italienisches Promotionskolleg (Promotion)
Die binationalen Studiengänge werden in Kooperation mit der Romanistik des Instituts für Griechische und Lateinische Philologie, Romanistik und Altamerikanistik der Universität Bonn und Partneruniversitäten in Florenz und Paris durchgeführt. Den Studierenden werden hier Doppelabschlüsse ermöglicht.
(c) Das Institut ist am Weiterbildungsstudium Deutsch als Zweit- und Fremdsprache beteiligt.
(d) Das Institut wird sich am geplanten Studiengang Mittelalterstudien (M.A.) beteiligen.
(e) Ein deutsch-englischer Studiengang gemeinsam mit den germanistischen und anglistischen Instituten der St.-Andrews-University/St. Andrews, Schottland befindet sich in Planung.
I.3 Kooperationen mit internationalen Partneruniversitäten
Es bestehen Institutspartnerschaften mit der Seoul National University, der Universität Florenz und der Universität Sorbonne IV, Paris. Außerdem bestehen Partnerschaften im Rahmen des Erasmus-Programms und im Rahmen der Universitätspartnerschaften.
I.4 Kooperationen des strukturierten Promotionsprogramms
Für das strukturierte Promotionsprogramm ist die Kooperation mit bestehenden Promotionsstudiengängen wie dem Deutsch-Italienischen Promotionskolleg, dem trinationalen Kolleg Europäische Gründungsmythen und wissenschaft-lichen Zentren der Universität Bonn wie dem Mittelalterzentrum und dem Zentrum für Kulturwissenschaft vorgesehen.
II. Allgemeine Angaben zum Strukturierten Promotionsprogramm
II.1 Zielsetzung
Das strukturierte Promotionsprogramm orientiert sich an den Erfolgen, die mit anderen Programmen für die Doktorandenausbildung gemacht worden sind und reagiert auf eine starke Nachfrage der Promovierenden nach Möglichkeiten des regelmäßigen Austausches in dieser Ausbildungsphase. den Promovenden und Promovendinnen des Instituts einen intensiven Betreuungs- und Beratungskontext zur Verfügung zu stellen, der den Anforderungen an Professionalisierung in unseren Fächern Rechnung trägt.
- Die Zusammenarbeit der Promovierenden, der Austausch mit Dozenten und Dozentinnen sowie mit auswärtigen Experten und Expertinnen sollen die wissenschaftliche Orientierung der Promovierenden im interdisziplinären Umfeld fördern und in Formen wissenschaftlicher Kooperation einüben.
- Die Promovenden und Promovendinnen sollen schrittweise zu selbstständiger Forschung qualifiziert und
- zur eigenständigen Drittmittelbeantragung befähigt werden.
- Die Promovenden und Promovendinnen sollen zudem von den nationalen und internationalen Netzwerken personeller und institutioneller Art profitieren, die über die Mitglieder des Instituts vorgehalten werden. Dies beinhaltet auch den Austausch mit Gastwissenschaftlern des Instituts (u. a. Humboldt- und DAAD-Stipendiaten) und mit Drittmittel geförderten Projekten, die am Institut angesiedelt sind.
II.2 Aspekte der Ausbildung
Vorgesehen ist neben den oben genannten Punkten die konzeptuelle und organisatorische Mitwirkung der Promovenden und Promovendinnen an einzelnen Veranstaltungsformen (s. u. II.3 und III.3), die unterschiedliche Formen und Grade an betreuter und selbständiger Organisation aufweisen. Das Promotionsprogramm schafft so einen Rahmen, in dem die Promovierenden auch mit der Konzeption und Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen schrittweise vertraut gemacht werden.
II.3 Veranstaltungsformen
Zu den Formen des Programms gehören u. a.:
- Seminare des Koordinators/der Koordinatorin zu wissenschaftlicher Konzeptbildung und zur Einübung von Präsentationsformen
- forschungsbezogene Seminare der Dozenten und Dozentinnen
- Präsentationen von Arbeiten und Forschungsvorhaben der Promovierenden
- Tagungen, workshops, Kolloquia, summer schools, Vortragsreihen, Gastvorträge
- Beratungsgespräche über Möglichkeiten der Forschungsförderung und Antragstellung.
II.4 Betreuung und Koordination
- Die Promotionsordnung der Universität Bonn sieht eine Betreuungs-vereinbarung zwischen Promovend/in und Betreuer/Betreuerin vor.
- Diese Betreuung im Rahmen des strukturierten Promotionsprogramms kann bereits im Vorfeld einer Bewerbung mit den gewünschten Dozenten/Dozentinnen abgesprochen werden; eine Doppelbetreuung ist ebenfalls möglich.
- Die Promovenden und Promovendinnen werden darüber hinaus gemein-sam von den Mitgliedern des Instituts und einem akademischen Koordinator/einer akademischen Koordinatorin betreut.
- Die Koordination erfolgt unter Einbeziehung aller beteiligten Gruppen.
III. Programm
III.1 Beginn und Dauer
Das strukturierte Promotionsprogramm beginnt zum WS 2010/11 (1. Oktober 2010).
Das Programm geht von einer dreijährigen Promotionsphase aus.
III.2 Zertifikat
Die Promovenden und Promovendinnen erhalten mit erfolgreichem Abschluss ihrer Promotion neben der vom Dekan der Philosophischen Fakultät verliehenen Promotionsurkunde ein Zertifikat des Instituts über die Teilnahme an den Veranstaltungen des strukturierten Promotionsprogramms.
III.3 Curriculum
Das Programm sieht verschiedene Veranstaltungstypen vor. Sie werden regelmäßig durchgeführt. Die Promovenden und Promovendinnen werden auf verschiedenen Ebenen an der Organisation und Durchführung beteiligt. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Formate:
- Forschungsbezogene Seminare der Betreuer und Betreuerinnen
Die Betreuer und Betreuerinnen bieten im Wechsel i. d. R. ein bis zwei forschungsbezogene Seminare pro Semester für das Programm an.
Die Promovenden und Promovendinnen können hieran nach Bedarf teilnehmen, mindestens aber an einem Seminar in drei Jahren.
- Veranstaltungen des Koordinators/der Koordinatorin
Der/die Koordinator/in bietet i. d. R. jedes Semester ein Seminar für das Programm an. Hier werden Fragen wissenschaftlicher Konzeptbildung erörtert und über Möglichkeiten der Forschungsförderung, der Antragstellung und des Stipendienwesens, über akademische Karrierewege und außeruniversitäre Berufsperspektiven systematisch informiert.
Die Promovenden und Promovendinnen können nach Bedarf daran teilnehmen, mindestens aber an einem Seminar in drei Jahren.
- Wissenschaftliche Veranstaltungen
Alle am Programm Beteiligten (Betreuer/Betreuerinnen, Koordinator/in, Promovenden/Promovendinnen) erarbeiten und führen im Wechsel i. d. R. zwei Veranstaltung pro Jahr in einem übergreifenden Format durch. Vorgesehen sind Tagungen, workshops, Kolloquia, summer schools, Vortragsreihen, Gastvorträge mit nationalen und internationalen Experten. Die Einbindung der Promovenden und Promovendinnen erfolgt auf verschiedenen Ebenen (Konzeptualisierung, Organisation, Moderation, Vortrag, Publikation u. ä. m.).
Die Promovenden und Promovendinnen können nach Bedarf daran teilnehmen, mindestens aber an einer Veranstaltung in den ersten beiden Jahren der Promotionsphase.
- Vorstellungen eigener Arbeiten der Promovenden und Promovendinnen.
Es sind i. d. R. zwei Präsentationen/Diskussionen des Promotionsvorhaben in einer Gruppe (aus Studienkollegen/-kolleginnen, Dozenten/Dozentinnen des Instituts, auswärtigen Kollegen und Kolleginnen) in den ersten beiden Jahren der Promotionsphase vorgesehen.
Darüber hinaus ist im 3. Jahr der Promotionsphase eine regelmäßige Teilnahme der Promovenden und Promovendinnen an den laufenden Veranstaltungen des Programms erwünscht. Der Hauptakzent liegt für sie aber auf der Fertigstellung der Dissertation.
Beispiel für den Verlauf der dreijährigen Promotionsphase:
(+ = gefordert / (+) = wahlweise)
Jahr der Promotion | Seminare Dozenten/innen | Seminare Koordinator/in | Wiss. Veranstaltungen | Vorstellung der Dissertation | Anfertigung der Dissertation |
1 | + | + | (+) | + | + |
2 | (+) | (+) | + | + | + |
3 | (+) | (+) | (+) | (+) | + |
IV. Doktorandenvertretung
Die Promovenden und Promovendinnen wählen aus ihren Reihen bis zu zwei Vertreter/Vertreterin(nen). Diese(r) ist (sind) Mitglied(er) der Planungsgruppe für das Programm.
V. Programmplanung
Die Projektgruppen des SPP erarbeiten ihre Anträge für geplante Vorhaben in Abstimmung mit ihren jeweiligen Projektbetreuern und -betreuerinnen.
Anschließend werden die Anträge im Kreis der am SPP beteiligten Doktoranden und Doktorandinnen abgestimmt (in gemeinsamen Sitzungen und/oder im Umlaufverfahren). Anträge zur Abstimmung können fortlaufend eingereicht werden.
Die in der Gruppe der Doktoranden/Doktorandinnen konsentierten Projekte werden im Anschluss dem Vorstand des Instituts über den/die GD vorgelegt.
VI. Bewerbung, Zulassung
VI.1 Promotionsordnung der Universität
Allen Bewerbungs- und Zulassungsvorgängen liegt die Promotionsordnung der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn zugrunde. Es wird hier ein überdurchschnittliches Abschlussexamen mit mindestens der Abschlussnote 2,5 erfordert. Ausnahmen bedürfen eines Antrags an den Promotionsausschuss der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn.
VI.2 Zulassung im SPP
Auf eigenen Wunsch des Doktoranden/der Doktorandin und in Abstimmung mit dem Betreuer/der Betreuerin der Promotion wird die Teilnahme am SPP des Instituts auf der Betreuungsvereinbarung vermerkt.